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Liliensteinblick

Der Bergsteigeraufstand

1
Oft sieht man durch der Felsen Schluchten
Kraxler schwere Säcke wuchten,
weshalb man Klett'rer hier im Land,
auch schon Wuchter hat genannt.
2
Sie konnten schon zu alten Zeiten,
Staatsgewalt mitnichten leiden,
mußten öfters aufbegehren,
sich der Willkür zu erwehren.
3
Doch latschten Klett'rer hin und wieder,
tatsächlich manche Hänge nieder,
gröhlten sich die Stimme heißer,
und waren echte Schluchtenscheißer.
4
Kompromisse mußten her,
gefällt uns das auch garnicht sehr.
Doch wenn wir weiter klettern wollen,
muß man dem Beachtung zollen.
5
Und trotzdem tut es oft uns leid,
um jene fast vergessene Zeit,
da man nicht alles regeln wollte,
und freier durch die Felsen tollte.
6
Noch heute hört man in Balladen,
früh'rer Klett'rer Moritaten,
und singt am Feuer abends froh,
ein altes Lied . . . und das geht so:
7
Bergsteigeraufstand ist in Rathen,
Feriengäste wer'n gebraten,
hinter einer alten Bude,
wälzt ein Mann sich in seinem Blute.
8
Auf dem schönen Amselsee,
schwimmen Weiber in Gelee,
und ein halb verfaultes Ohr,
stinkt zum Firmament empor.
9
Auf den Straßen fließt der Eiter,
der Verkehr geht nicht mehr weiter.
An den Ecken sitzen Knaben,
die sich an den Eiter laben.
10
Und am Mönch in steilen Rissen,
hat ein Mann sich eingeschissen,
den man kurzerhand kastrierte,
weil er Klett'rer denunzierte.
11
Und im Wehlgrund im Gestrüppe,
hängen menschliche Gerippe,
und ein alter Wuchterhäuptling,
knabbert noch an einem Säugling.
12
Eine Frau sucht ihren Gatten,
den sie längst gefressen hatten,
und sie findet alte Knochen,
die noch ein wenig nach ihm rochen.
13
Und im dunklen Raaber Grund,
bellt gar laut des Försters Hund,
den das brave Försterlein,
brät auf einem heißen Stein.
14
Die Gewalt, die eskalierte,
weil der Forst wohl ausprobierte,
ob es denn ganz einfach sei,
verbiete man die Kletterei.
15
Und die Moral von der Geschicht':
Unsere Felsen schützt man nicht,
indem man Menschen, die sie lieben,
just ihr Dasein will verbieten.

Refrain nach jeder Strophe der Ballade: Humba, humba hassa, humba hunba hassa, humba hey . .

Autor/in: Unbekannt - Bearbeitung: Peter Hähnel

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